Geschichtlicher Natur-Rundwanderweg KRONSEGG

Wir durchschreiten in herrlicher Natur die Geschichte des Ortes - Streckenlänge etwa 3,8 km

 

 

Kronsegg - ein kleiner lieblicher Ortsteil südwestlich von Schiltern
Das Tal Kronsegg liegt eingebettet in weitreichende Föhrenwälder durch das sich der Loisbach gemütlich schlängelt.

Kronsegg war ebenso wie Schiltern schon in der Jungsteinzeit (etwa 4800 v. Chr.) besiedelt. Urkundlich wurde Chrantzekk erstmals 1250 erwähnt. 1936 wurde die eigenständige Katastralgemeinde aufgelöst und dem Markt Schiltern eingegliedert.

1972 erfolgte dann die Eingliederung von  Schiltern-Kronsegg  in die Großgemeinde Langenlois.

 

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(1) Start "Ruinen Parkplatz" in Kronsegg

Der Parkplatz befindet sich ca 200 m nach der Ortstafel von Langenlois (Osten) kommend - bei der offiziellen Anschlagtafel der Gemeinde Langenlois.

Koordinaten:

NN 48° 30‘ 36,27‘‘ – 48.510075  -  O 15° 36‘ 25,73‘‘ – 15.60714722

 

Von hier aus gehen wir über die kleine Loisbachbrücke zur Burgruine

 


(2)  Die Burgruine Kronsegg
 

Kronsegg Panorama

Auf steilem Felsrücken steht die Burgruine Kronsegg mit den Resten der drei Türme, des Berchfrits, des mehrstöckigem Palas und des Torturms. Die Ende 12. oder Anfang 13. Jahrhundert erbaute Höhenburg wurde um 1250 im Besitzstandsverzeichnis des Bistumes Passau erstmals urkundlich genannt, als der Zehenteinsammler von Stein, Eberhard der Ältere "im Chranzek" und "in Schiltarn" alle Zehente in Pacht nahm.

Von den ersten Besitzern ist nichts bekannt, doch soll die Veste anfänglich den Maissauern gehört haben. 1309 scheint ein Kuenringer Dienstmann Arnold der Praunsdorfer als Herr von "Chrantzekk" auf.

Der Weg geht über viele Geschlechter, die nur spärlich mit Unterschriften belegt sind, zu den Schad von Lengenfeld (14 Jh) die die Herrschaft Schiltern mit Kronsegg vereinten, den Seiseneggern (Anf. 16 Jh) und 1569 gelangten die beiden Herrschaften mit ihren insgesamt 118 untertänigen Häusern (85 in Schiltern, 23 in Reith und 10 in Kronsegg) an die Brüder Leisser. 1646 setzte sich während dem 30 jährigem Krieg der schwedische Kapitänleutnant Heinrich Konrad Schreyer mit seinen 150 Reitern in der Burg fest.

1679 ist Karl Freiherr von Hackelberg und Landau Herrschaftsinhaber. Freiherr von Hackelberg leitete 1683 von Krems aus die Türkenabwehr, so dass kein Türke den Strom überqueren konnte und das Waldviertel von dieser Plage verschont blieb. Er führte die letzten Instandsetzungsarbeiten an der Burg durch, danach wurde das mittelalterliche Bauwerk zu Gunsten des Schlosses Schiltern aufgegeben und dem Verfall ausgesetzt.

1733 waren die Wohntrakte der Burg baufällig, Wehreinrichtungen wie die Zugbrücke galten aber noch als intakt, und die Rüstkammer barg Pulver, Blei und Rüstung für etwa 70 Musketiere, die die Veste zum Fluchtort von 13 Ortschaften der Umgebung bestimmt war.

Durch Heirat gelangte 1850/1856 die Herrschaft Kronsegg und Schiltern in den Besitz der Grafen von Aichelburg. 1921 übernimmt Aichelburg-Rumerskirch Alfred, ein Verwandter 2. Grades das Gut. 1929 verkaufte man die ganze Herrschaft an die Stadtgemeinde Langenlois.

 

Nach dem Besuch der Burgruine gehen wir die Runde weiter und gelangen dann zum anderen Ortsende von Kronsegg.

 


(3)  Die Gablermühle

Nachdem wir von der anderen Seite Kronsegg wieder betreten haben kommen wir zur linken Hand zur ehemaligen Gablermühle.

Am 7. Nov. 1809 wurden zu Kronsegg Nr. 8 zwei Franzosen erschlagen und erst nach vier Tagen beim Hause vergraben aufgefunden, der 25jährige Alexander Didier aus St. Michael und der 20jährige Andreas Saillier aus dem Kanton St. Etienne aus dem 26. Linien-Regiment. Der Müller Michael Schwarz aus Kronsegg Nr. 8 und sein Sohn waren der Tat verdächtig, wurden im Rathause zu Langenlois eingesperrt und der Sohn als Täter erschossen. Mißhandlung der Mutter durch die Soldaten soll den Sohn zur Notwehr getrieben haben.

Nach einer anderen überlieferten Version soll der Müller beim Kartenspiel mit den Franzosen deren mit Golddukaten prallgefüllten Lederbeutel gesehen haben und hatte aus Gier darob beschlossen, die Beiden zu töten.

Das einzige noch erhaltene Bild der Gablermühle aus 1894. In der Bildmitte ist noch gut die ehemalige Mühle + Sägewerk zu erkennen

 

Heute kann man nur mehr die Grundmauern der einstigen Mühle in einem blühenden Garten finden

 


(4) Marterl "Maria die Gnadenspenderin"

Gleich vis a vis der Gablermühle, nahe dem Loisbach, befindet sich in der Wiese ein schönes Marterl.

 

Das Marterl wurde im Jahre 2009 der "Maria die Gnadenspenderin" geweiht. Maria gilt  in der heiligen Schrift als die große Gnadenspenderin durch Gottes Wille. An sie wenden sich Menschen in Not.

Die Strahlen die von ihren ausgestreckten Händen ausgehen sind sinnbildlich für Gnaden die sie spende oder spenden dürfe wenn man sie daraufhin anrufe.

 

Wir gehen den Weg weiter Richtung Zentrum

Maria die Gnadenspenderin

 


(5)  Der Burgstall

Eine lange Steinmauer begeleitet uns. Sie diente vor vielen, vielen Jahren als Hochwasserschutz.

 

An dieser Seite, gegenüber der Burgruine, erhebt sich ein abgeplatteter, nach drei Seiten schroff abfallender 425 m hoher Kegel. Er trägt den Namen "Burgstall" und war ein von historischer Zeit bis zum Frühenmittelalter fast durchgängig bewohnter Siedlungsplatz. Im vorigen Jhdt. waren hier auch Weingärten zu finden.

 

Viele namhafte Archäologen hatten sich mit diesem historischem Hügel beschäftigt. Zuletzt Univ. Prof. Dr. Gerhard Trnka im Jahre 1979.

 

Heute ist der Hügel mit Bäumen und hohem Gras verwachsen.

 

 

(6)  Das ehemalige Gemeindehaus von Kronsegg

Genau im Kreuzungsbereich Richtung Schiltern befand sich das ehemalige Gemeindehaus von Kronsegg. Das alte Haus war schon auf einem Aquarell vom Pfarrer Franz Mugerauer 1846 zu sehen. Der heutige Bau stammt aus den 1930er Jahren.

 

Kronsegg, als einstiger Herrensitz, wurde dann im Jahre 1936 nach Schiltern eingemeindet und die bis dahin bestehende Katastralgemeinde aufgelöst.

Das ehemalige Gemeindehaus und die Burgruine

 


(7)  Die "Lackner Mühle"

Auf der selben Seite, wie das ehemalige Gemeindehaus, ein Stück weiter stand einst die gräfliche "Mittel-, Schober- und auch Dunglmühle". Sie wurde zuletzt von Josef Lackner als letzte der ehemaligen 3 Kronsegger Mühlen bis ans Ende der 1950er-Jahre betrieben.

 Ein Mühlstein und eine hölzerne Windmühle sind die noch heute erhaltenen Reste dieses Müllerbetriebes.

 


(8)  Das Gasthaus "Zur schönen Wienerin"

Gleich vis a vis der "Lackner-Mühle" befand sich das Gasthaus "Zur schönen Wienerin". Das Haus gehört ebenso zu den ältesten Häusern von Kronsegg. In den 1920er-Jahren befand sich hier in dem Haus neben der Gastwirtschaft auch die Bäckerei Schober die ihr Gebäck teilweise bis nach Wien lieferte.

 

Kronsegg hatte mit seinen 9 Häusern gleich 2 Gasthäuser die hier von den Wirtsleuten neben ihrer Landwirtschaft betrieben wurden. Dieses Gasthaus hier wurde auch gerne von den Holzknechten frequentiert die mit ihren schweren Fuhrwerken aus dem 40er-Wald (das ist der Wald hinter Kronsegg) am Weg nach Langenlois hier Rast machten - ihre Pferde kannten den Weg dann schon bis Langenlois.

 

Gasthaus "Zur schönen Wienerin" (Aufnahme um 1900 - Betreiber Heinrich Lehmerhofer)

 

Das Gasthaus wurde aber dann endgültig Mitte der 1960er-Jahre geschlossen.

 


(9)  Gasthaus "Zur Ruine Kronsegg"

Die ehemalige gräfliche Mühle (eine der drei Kronsegger Mühlen) – später das Gasthaus der Familie Schommartz.

 

Schon Ende der 1890er Jahre war hier das Gasthaus schon in Betrieb.

 

Der gebürtige Berliner Willibald Schommartz lernte seine Frau Pauline auf einem Schiff kennen wo beide gearbeitet hatten. Er zog dann zu ihr nach Kronsegg.

 

Auf einer alten Ansichtskarte ist folgendes zu lesen:

Willibald Schommartz

Gartenbau und Gasthaus „Zur Ruine Kronsegg“

Beliebtes Ausflugsziel von Krems und Kamptal.

Spezialität: Erdbeeren von Mai bis Oktober.

Sonderkultur hochgezüchteter, großblumiger Edelgladiolen. Autobusstation Schiltern, 20 Minuten.

Willy Schommartz schied viel zu früh aus dem Leben. Seine kleine und zierliche Frau Pauline hatte nicht so das Geschick den Betrieb weiter gewinnbringend zu führen.

Gerade zur Zeit als das Rückhaltebecken Kronsegg, Mitte der 1950er-Jahre erbaut wurde, konnte sie den Betrieb noch aufrecht erhalten. Bekannt war auch ihr süffiger und guter Ribiselwein. Alles andere floss einfach den Bach hinunter.

 

Das Gasthaus "Zur Ruine Kronsegg"

 


(10)  Das Jägerplatzl auf der Stauseeinsel

Das Jägerplatzl oder auch Jägermarterl - Eröffnung 2010

 

Eine Legende besagt, dass der Heilige Hubertus, Schutzpatron der Jäger, der Jagd abschwor und vom leidenschaftlichen Jäger zum Nichtjäger wurde, nachdem ihm ein besonderer Hirsch erschienen ist.

Dieses Ziel verfolgt der passionierte Jäger Kurt Rubik aus Langenlois sicher nicht - vielmehr setzte der pensionierte Tischlermeister dem Hl. Hubertus ein persönliches Denkmal.


Platz finden hier alle Erholungssuchenden, die, wenn sie genau schauen, außen und innen besondere Details finden. Im Dachinneren befindet sich ein Gemälde seines Jagdkollegen Helmut Hamböck, das den Hl. Hubertus darstellt.

 

Jägermarterl                                           (Fotos: Ulli Paur)                                                  Hl. Hubertus, gemalt von Helmut Hamböck.

Mögen alle diesen besonderen Ort würdigen und als schönen Blickpunkt beim Stausee Kronsegg belassen.

 


(11)  Stausee-Damm

Dieses Rückhaltebecken - so die offizielle Bezeichnung - wurde Mitte der 1950-Jahre vom Langenloiser Bürgermeister und NÖ-Landeshauptmann Stellvertreter August Kargl errichtet. Es schützt die Stadt Langenlois vor den Immerwiederkehrenden Hochwässer. Im Sommer ist der See ein wahres Badeparadies.

 

Von weit her kommen Erholungssuchende um hier die Seele baumeln zu lassen.

 

Stausee Kronsegg

 

Vom Damm der Staumauer hat man einen wunderschönen Blick zur Burgruine Kronsegg die sich noch immer imposant über dem Tal erhebt.

 

Es empfiehlt sich den Damm zu überqueren und den Wanderweg auf der Rückseite des Stausees zurück zum Parkplatz wählen.

 


 
(12)  Impressum 

Idee, Gestaltung und Umsetzung ist ein Projekt von RuGuS.

Institut für Regionalraumkultur und Geschichte um Schiltern

ZVR-Nummer: 999750346
Sitz: A-3553 Schiltern, Marktplatz 12

 

Geschichtlich-Historischer Schauraum: A-3553 Schiltern, Obere Strasse 45 (im Schloss Schiltern)

 

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